Auf hohem Niveau Schach spielen erfordert heutzutage eine eingehende Kenntnis der Eröffnungstheorie. Wegen des riesigen Umfangs der modernen Eröffnungstheorie spielt diese eine zu große und manchmal sogar beherrschende Rolle. Immer mehr Schachspieler, darunter Großmeister wie Garry Kasparov und Bobby Fischer, die zu den stärksten Schachspielern der Welt zählen, erachten diese Entwicklung als ein Problem.

Superschach behebt diese Schwierigkeit: Superschach ist eine natürliche und logische Erweiterung des Schachspiels, bei der die Spieler zusammen in einer einfachen Prozedur die Ausgangsstellung festlegen. Superschach ist praktisch normales Schach ohne Eröffnungstheorie.

Superschach wird auf einem üblichen 8×8-Schachbrett mit normalen Schachfiguren und einigen neuen Figuren gespielt. Die Amazone beispielsweise zieht wie eine Dame und ein Springer. Das Studium der Eröffnungstheorie ist in der Praxis nicht zweckmäßig, weil es zu viele unterschiedliche Ausgangsstellungen gibt.

Jetzt kommt es nur auf strategisches Verständnis und taktischen Geist an!

Die Offene Niederländische Meisterschaft Superschach wird auf einem normalen Schachbrett mit vier Superschachfiguren gespielt, die genau wie normale Schachfiguren ziehen (siehe Reglement).

3. Corus Offene Niederländische Landesmeisterschaft Superschach
					IM Jop Delemarre Offener Niederländischer Landesmeister Superschach 2005
Bei der 3. Offenen Niederländischen Landesmeisterschaft in Superschach Teil des Corus Chess Tournament in Wijk aan Zee, am Samstag, den 28. Januar 2006, wird mit folgenden vier Superschachfiguren gespielt:
A	Amazone zieht wie Dame oder Springer								Kaiserin zieht wie Turm oder Springer		Kn
Ps	Prinzessin zieht wie Läufer oder Springer								Veteran zieht wie König oder Springer (kann nicht im Schach stehen oder matt sein)		V
Diese und andere Superschachfiguren sind erhältlich via diese website

Reglement der Offenen Niederländischen Landesmeisterschaft im Superschach

1. Die Anfangssituation ist die herkömmliche symmetrische Schachaufstellung der 32 Schachfiguren auf einem herkömmlichen Schachbrett. Auf der vierten und fünften Reihe werden vier weiße und vier schwarze Superschachfiguren zeitweilig nebeneinander aufgestellt, nämlich:
   • die Amazone (A, zieht wie Dame oder Springer),
   • die Kaiserin (Kn, zieht wie Turm oder Springer),
   • die Prinzessin (Ps, zieht wie Läufer oder Springer) und
   • der Veteran (V, zieht wie König oder Springer und kann nicht im Schach stehen oder matt sein).
   
   Diese Figuren werden im Vorspiel eingesetzt, siehe Punkt 3.



2. Vor Anfang der Partie nehmen die Spieler die Spielmöglichkeiten dieser Superschachfiguren zusammen durch. Jede(r) Spieler(in) demonstriert seinem/seiner bzw. ihrem/ihrer Gegner(in) soweit nötig die Spielmöglichkeiten der neuen Figuren.



3. Die Partie fängt an mit dem Vorspiel. Während dieses Vorspiels wird die Schachuhr genau wie während der restlichen Partie benutzt.
   
   Vorspiel
   
   
   1. Weiß ersetzt auf dem Königsflügel auf der 1. Reihe eine Schachfigur durch eine (neue) Superschachfigur. Dabei bleibt der König stehen.
   
   
   
   2. Danach ersetzt Schwarz auf dem Königsflügel auf der 8. Reihe die entsprechende Figur durch dieselbe (schwarze) Superschachfigur, so dass die Stellung wieder symmetrisch wird. Anschließend ersetzt Schwarz auf dem Damenflügel auf der 8. Reihe eine Figur durch eine Superschachfigur.
   
   
   
   3. Danach ersetzt Weiß die entsprechende weiße Figur auf seiner/ihrer Bretthälfte, so dass die Stellung wieder symmetrisch wird.
   
   
   
   4. Die in 3a, b und c beschriebenen Handlungen werden einmal wiederholt.
   
   
   
   5. Schwarz darf anschließend zwei (neue) Superschachfiguren miteinander vertauschen. Danach macht Weiß die Stellung wieder symmetrisch (wenn zutreffend).
   
   
   
   Nach dieser Vorspielphase macht Weiß den ersten Zug. Die Partie wird ab diesem Punkt wie normales Schach gespielt, mit Ausnahme der Umwandlungsregeln, siehe Punkt 4. Rochieren ist ausschließlich mit dem König und einem Turm möglich, genau wie im Schach.



4. Bei der Umwandlung eines Bauern muss eine der (in diesem Augenblick) verfügbaren Figuren gewählt werden. Das sind, mit Ausnahme der Amazonen, die Bauern und die durch Umwandlung wieder eingesetzten Figuren:
   1. die ersetzten Figuren und
   2. die geschlagenen Figuren.
   Diese verfügbaren Figuren müssen ab dem ersten Zug von Weiß seitlich des Brettes sichtbar aufgestellt werden.



5. 5. Im Übrigen wird das Turnier gemäß den Regeln des FIDE-Reglements gespielt.

Hinweis für Anfänger: Überprüfen Sie, ob alle Bauern in der durch das Vorspiel komponierten Ausgangsstellung gedeckt sind.

Translation corrected, in parts, by WIM Isabel Delemarre-Werner, Dr. Bernhard Haak, University of Karlsruhe, and Mr. Eric van Reem